Freiwillige
Feuerwehr Ferlach Waagstraße 1, 9170 Ferlach, Tel.: 04227 / 2443 |
Rumänien
– 2004 Überstellung
von vier Feuerwehrfahrzeugen nach Resita
Seitens
des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes und der Kärntner Landesregierung
wurden nachstehende und aus dem Feuerwehrdienst ausgesonderte Fahrzeuge
der rumänischen Stadt Resita zur weiteren Verwendung übergeben. TLF
– 2000 - Köttmannsdorf DL – 30 -
Ferlach TSEF
- Töplitsch LFEF
- Untermitterdorf MTF - Ktn. Landesfeuerwehrverband Reiseroute
– Klagenfurt – Budapest – Resita Entfernung
– 888 km
Am
3.11.2004 um 06.00 Uhr traf sich die Überstellungsmannschaft in der
Kärntner Landesfeuerwehrschule zur Fahrt nach Rumänien. Nach kurzer
Überprüfung der Fahrzeuge ging es Richtung Graz. Der Griffner Berg und
die Pak selbst waren der erste Prüfstein für die Fahrzeuge und wurden
mit einer Geschwindigkeit von ca. 50 kmh überwunden. Danach ging es
mit einer Reisegeschwindigkeit von 75 – 80 kmh weiter. Nach
kurzem Tankstopp in Fürstenfeld kamen wir um 10.00 Uhr zur Grenze nach
Ungarn, welche schnell überschritten wurde. Weiter ging es Richtung
Plattensee und Szekesfehervar, wo wir auf die Autobahn auffuhren. Um
13.30 Uhr nahmen wir das Mittagessen 30 km vor Budapest ein. Nach Überprüfung
der Fahrzeuge musste bei der DL 30 Ferlach der Keilriemen gewechselt
und bei TLF 2000 Köttmannsdorf ein Licht repariert werden. Um 15.15 Uhr erfolgte
die Weiterfahrt. Bis zur rumänischen Grenze gab es nur noch einen einzigen
Tankstopp bei Kecskemet.
Um
19.40 Uhr erreichten wir die ungarisch/rumänische Grenze, wo wir von
Vertretern der Feuerwehr, des Zolls und einem Dolmetsch empfangen wurden.
Diese waren auch bei der Erledigung der Grenzformalitäten behilflich.
Nach 1 Stunde und 20 Minuten konnten wir die Fahrt mit einem ortskundigen
Führer und einem Begleitfahrzeug fortsetzen. Die Uhren wurden um eine
Stunde nach vor gestellt, da wir eine Zeitzone verließen. Nach 15 Stunden
Fahrzeit trennten uns nur noch 200 Kilometer von unserem Ziel. Ab
jetzt empfingen uns in jeder größeren Stadt Hindernisse in Form von
Serienschlaglöchern, Baustellen und Bahnübergänge, die nur in Schrittgeschwindigkeit
überwunden werden konnten. Nach der Durchquerung der letzten großen
Stadt – Timisoara (600.000 Einwohner), sahen wir unser Ziel schon vor
Augen und flogen diesem förmlich entgegen. Auf kurvenreicher und schlecht
asphaltierten Straße wurde einsatzmäßig gefahren und dadurch die Reisegeschwindigkeit
von 80 kmh wieder erreicht. Mit durchgesessenen Hinterteilen und leerem
Tank erreichten wir um 01.30 Uhr Ortszeit Resita. Resita
war in ihrer Blütezeit eine aufstrebende Industriestadt, die sich auf
die Erzeugung von Eisenprodukten spezialisierte. Unter anderem wurde
ein Großteil der europäischen Dampflokomotiven
in Resita erzeugt, ebenfalls Turbinen für die Donaukraftwerke
und Stahlbrücken für ganz Europa. Auch ein Großteil des Materiales für
den Pariser Eiffelturm kam aus dieser Stadt. Durch die diktatorische
politische Führung und fehlenden Investitionen und Erneuerungen kam
dieser Aufschwung jedoch zum Erliegen. Nach der Revolution im Jahre
1989 verließen auch viele deutschsprachige Einwohner diese Stadt. Das
Feuerwehrwesen ist dem Militär untergestellt. Die Feuerwehr selbst ist
in einer Kaserne mit einer Besetzung von ca. 70 Mann untergebracht. Hier
stellten wir auch unsere Fahrzeuge ab und begaben uns in das Hotel Semenic
im Stadtzentrum. Dort empfing uns der technische Beauftragte Mj. Eugen
Stefan und unser Dolmetsch Jürgen Walter. Um 02.00 Uhr nahmen wir das
„Abendessen“ ein und führten in geselliger Runde die ersten Gespräche
die bis 04.00 Uhr dauerten. Nach dem Frühstück trafen wir um 10.00 Uhr in der Kaserne zur Einschulung ein und wurden von Oberst Buse Ilarie empfangen. Die Bedienung aller Fahrzeuge und der mitgeführten Geräte wie Tragkraftspritze, Notstromaggregat, Spreizer und Schere wurden erklärt. Anschließend gab es eine Führung mit Mj. Eugen Stefan durch die Kaserne, die im Büro des Kommandanten endete, wo wir wieder mit dem Nationalgetränk (Pflaumenschnaps) und Kaffee bewirtet wurden. Nach
dem Mittagessen gab es noch eine Führung durch die Stadt, bei der wir
Sehenswürdigkeiten aller Art besichtigten. Bevor wir ins Hotel zurückkehrten,
besuchten wir noch ein Waisenhaus und übergaben mitgebrachtes Spielzeug
und Süßigkeiten den dort lebenden Kindern.
Am
nächsten Morgen ergaben sich in Bezug auf die geplante feierliche Übergabe
jedoch einige Probleme auf politischer Ebene. Der Besuch des Landeshauptmannes
von Kärnten mit einer Wirtschaftsdelegation und die Übergabe der Fahrzeuge
wurden auf Grund der rumänischen Präsidentschaftswahlen politisch ausgeschlachtet.
Die Kärntner Delegation sagte ihre Anreise wegen fehlender Sicherheitsgarantien
kurzfristig ab. Um keinen politischen Zündstoff zu liefern, wurde auch
die Übergabe der Fahrzeuge im kleinen Rahmen zwischen LBD Meschik und
Oberst Buse vorgenommen. Nach der Verabschiedung durch den Prefekten
(Landeshauptmann) des Landkreises Caras
Severin traten wir um 11.15 Uhr Ortszeit die Rückreise nach Kärnten
an. Nach
9 stündiger Fahrzeit, welche nur zu Tankzwecken unterbrochen wurde trafen
wir um 19.30 Uhr an der österreich/ungarischen Grenze ein, wo wir auf
ungarischer Seite das Abendessen einnahmen. Die Heimfahrt nach Klagenfurt
wurde wie bereits stundenlang vorher im Eilzugstempo vorgenommen. Um
23.15 Uhr erreichten wir wohlbehalten die Landesfeuerwehrschule wo wir
erschöpft aber glücklich diese interessante Reise beendeten.
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